Daily Standup im Scrum-Kontext
Das Daily Standup, oder kurz Daily, ist ein Meeting, das im Rahmen der agilen Methoden Scrum und Kanban existiert. Das Team trifft sich am besten zu Beginn des Arbeitstages, dies kann virtuell oder vor Ort geschehen. Im Scrum-Kontext berichtet jedes Teammitglied, was er/sie seit dem letzten Daily erreicht hat, was er/sie heute erreichen möchte, mit welchen Hindernissen zu rechnen sind und wie das Team dabei unterstützen kann.
Daily Standup im Kanban-Kontext
Im Kanban-Kontext allerdings orientiert man sich nicht an Fragen, sondern an der Kartenwand. Daher werden die einzelnen Karten nacheinander auf dem Board angesprochen. So wird ersichtlich, wer woran tätig ist und in welchem Prozessschritt sich die jeweilige Aufgabe befindet. Der Fokus des Dailys im Kanban-Rahmen liegt auf Vorgängen, die entweder blockiert sind, sich aufgrund von Störungen und Problemen verzögern oder scheinbar feststecken und sich einige Tage lang nicht bewegt haben. Es wird das Ziel einer fließenden Arbeit verfolgt. Dennoch kann sich an den Fragen des Scrum-Dailys bedient werden.
Dem Team soll das Daily die Möglichkeit bieten, Arbeitsfortschritte zu erkennen, sich auszutauschen und Schwierigkeiten untereinander zu lösen. Darüber hinaus soll das Daily alle Teammitglieder auf den gleichen Wissensstand bringen. Das Meeting bietet Raum zum Fragen stellen und das Anbieten der gegenseitigen Unterstützung. Beweggrund ist die Reduzierung von Kommunikationsaufwand, der sich im Laufe des Tages anhäufen kann. Ein Daily hat sich auf 15–20 Minuten zu beschränken, um die Effektivität des Meetings zu wahren.
Je nach Aufstellung des Teams kann die Durchführung variieren:
- Sollte in Teams, eine zu hohe Aufgabenmenge existieren, über die nicht in 15-20 Minuten gesprochen werden kann, kann als Alternative sich nur über Blockaden ausgetauscht werden.
- Bei anderen Teams kann ein Daily so erfolgen, dass neben den Blockaden auch die Arbeitszuweisung thematisiert wird.
Unsere Empfehlungen für das Daily Standup Ritual
- Im Team sollte der Konsens herrschen, die Kamera bei der virtuellen Durchführung eines Meetings einzuschalten. Die Übertragung des eigenen Bildes vermittelt mehr „Nähe“ und fördert die Kommunikation.
- Das Daily sollte immer im gleichen Rahmen stattfinden.
- Begonnen wird täglich zur vereinbarten Zeit, obgleich noch nicht alle Teilnehmer:innen präsent sind.
- Die Uhrzeit sollte nur in Ausnahmefällen abweichen.
- Um Mitarbeiter:innen Verantwortung zu übertragen und die, die eher zurückhaltender sind, zu bestärken, kann es von Vorteil sein, die Moderation des Dailys unter Teammitgliedern rotieren zu lassen.
- Von Diskussionen ist abzuraten, um den Gedanken des festgelegten Zeitfensters zu wahren.
Standup-Meetings sollten, genau wie andere Rituale, wie z.B. Sprintplanung, Refinements oder Retroperspektiven, ein fester Bestandteil für agile Teams sein. Dennoch brauchen diese Rituale Zeit, Iterationsschleifen und die passende Unternehmenskultur, bis die Rituale von den einzelnen Squads optimal laufen. Außerdem sind Änderungen und Anpassungen der Rituale durch die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Teams erwünscht.
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